Ganzjahresreifen sind die Generalisten unter den Reifenarten. Ob die Reifen sich für einen persönlich eignen, ist abhängig von den eigenen Vorlieben, Ansprüchen und Lebensumständen. Es bieten sich zahlreiche Vorteile aber auch Nachteile gegenüber Winter- und Sommerreifen.
Vorteile von Ganzjahresreifen:
Der wichtigste Vorteil ist, dass der halbjährliche Wechsel der Reifen nicht mehr notwendig ist. Sie bleiben das ganze Jahr über am Auto und müssen erst gewechselt werden, sobald das Profil runtergefahren ist. Hiervon profitieren insbesondere Wenigfahrer, da sehr lange kein Reifenwechsel getätigt werden muss. Außerdem ist es nicht erforderlich den zweiten Satz Reifen zu Hause oder in der Werkstatt zwischenzulagern. Die Suche nach dem passenden Reifen und nach einem Lagerplatz für die nicht genutzten Reifen entfällt ebenso. Somit spart man Geld, Zeit und Platz.
Nachteile von Ganzjahresreifen:
Die Nachteile der Allwetterreifen liegen in ihrer Eigenschaft als Generalisten. Es ist (noch) nicht möglich die spezialisierten Eigenschaften von Sommerreifen mit denen der Winterreifen zu kombinieren. Somit sind sie entweder bei Hitze sehr gut aufgestellt und schwächeln dann bei Kälte oder umgekehrt. Dies ist von Reifen zu Reifen unterschiedlich und sollte individuell je nach Fahrweise und allgemeinen Wetterbedingungen entschieden werden. Reifenvergleiche und Testberichte sind hier eine sinnvolle Entscheidungshilfe.
Um sowohl bei Kälte als auch bei Hitze den größtmöglichen Komfort zu bieten, befinden sich die Lamellen des Profils, die für einen besseren Grip auf der Fahrbahn sorgen, bei Allwetterreifen meist nur in der Mitte der Reifenbreite. Bei Winterreifen sind diese großzügig über die gesamte Breite des Reifens verteilt, wodurch auf glatten Straßen eine größere Effizienz herrscht. Die Profilbeschaffenheit der Allwetterreifen ist auch bei Aquaplaning schlechter, da das Profil weniger Wasser abtransportiert.
Das Fahrverhalten ist sowohl bei trockener als auch bei nasser und vor allem bei schneebedeckter und vereister Fahrbahn schlechter als bei spezialisierten Reifen. Das Rollgeräusch der Allwetterreifen ist lauter und der Verschleiß höher, was insbesondere Vielfahrern auffallen wird. Außerdem haben sie einen längeren Bremsweg, da sie eine weichere Gummimischung haben.
Vor allem in Gegenden mit großen Temperaturunterschieden und viel Schnee sollten besser Sommer- bzw. Winterreifen gewählt werden.
Was ist weiterhin zu beachten?
Allwetterreifen müssen mit den Buchstaben m+s gekennzeichnet sein. Dies steht für Matsch und Schnee und ist vom Gesetzgeber vorgegeben. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Reifen wirklich wintertauglich sind. Reifen, die auch für den Winter getestet sind, erhalten zusätzlich eine Schneeflocke als Symbol für ihre Eignung. Namenhafte Hersteller bieten ihre Allwetterreifen in den meisten Fällen jedoch bereits zusätzlich zur Kennzeichnung mit m+s mit dem Schneeflockensymbol an.
Fazit:
Allwetterreifen sind vor allem für Gelegenheitsfahrer in der Stadt eine Alternative für das ganze Jahr. Hier fallen die Komforteinbußen sowie der höhere Verschleiß aufgrund der geringeren Nutzung des Autos weniger auf. Sobald ein Winterurlaub ansteht, sollten die Reifen dennoch gewechselt oder Schneeketten genutzt werden. Leistungsbetonte Fahrer sollten auf Winter- und Sommerreifen zurückgreifen, da diese einen sichereren Grip und kürzeren Bremsweg bieten. Wer jedoch eher gemütlich fährt und selten in Wetterextreme gerät, ist mit Allwetterreifen gut beraten.
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