Als Automobilverkäufer ist das neue Jahr, welches gerade begonnen hat, nicht geeignet um „langsam“ zu starten – wenngleich auch die Kunden dies (noch nicht) wahr haben wollen. Aktuell denkt irgendwie Autodeutschland noch nicht daran, sich für ein neues Auto zu kaufen… Deutschland ist im Winterschlaf – bzw. die Autokäufer.
Auch wenn die Winter heutzutage selbst in Garmisch zu 90% grün bleiben, will der Deutsche nun erstmal den Winter abwarten um sich dann im April für den Kauf eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs zu interessieren – so die landläufige Meinung…
Wer seinen Gebrauchtwagen bei mobile verkaufen will, hat allerdings nun die besten Chancen! Ich habe dies gerade selber wieder „live“ miterleben können / dürfen – den als DER Autofachmann in der Familie bin ich natürlich auch Ansprechpartner wenn ein entferntes Mitglied zweiten Grades sich von seinem fahrbahren Untersatz, aufgrund Neuanschaffung, trennen will. Der Cousin meiner Frau bekommt einen Firmenwagen, also vielmehr – ihm wurde ein Firmenwagen „aufgedrängt“ weil der bisherige Pilot des Fahrzeugs nunmehr der Ex-Kollege aufgrund eines Firmenwechsels ist – und somit der Chef von sich aus beschlossen hat, dass das Fahrzeug nun wieder bewegt werden muss, anstatt auf dem Firmenparkplatz sein Dasein zu fristen.
Somit war ich also „zwischen Weihnachten und Neujahr“ der erste Ansprechpartner, damit er nun seinen Altwagen weiterveräußert – und nachdem ich auch noch Zeit hatte (ein fataler Fehler sowas zu früh in der Familie bekannt zu geben…) wurde ich also nun damit betreut – also nicht wirklich – eher beratend. Nun muss ich ja sagen, dass der Junge wirklich alles tat was ich so auf den To-Do-Zettel aufgeschrieben hatte – was aufgrund der Vielzahl von Firmenurlauben zwischen Weihnachten und der ersten Januarwoche gar nicht so einfach war… Ein Aufbereiter war eher schwer zu finden – und dann musste unbedingt auch noch unbedingt an der Vorderachse das Tragführungsgelenk ausgetauscht werden, damit das Auto „frisch getüvt“ mehr Käufer anspricht…
Alles in allem hat er die lange Liste gut abgearbeitet und nun war ich wieder im Boot, damit das Fahrzeug endlich seinen neuen Käufer finden kann – oder der Käufer das Fahrzeug. Was mir und ihm nun wirklich zu Gute kam war wie gesagt die Zeit! Ich habe das Fahrzeug am 2.1.2016 ins Netz, sprich mobile gestellt – ein Zeitpunkt wo viele Menschen noch Urlaub haben, Zeit haben, und so wurden wir – also genauer gesagt ich – fast überrollt über das was sich innerhalb von Stunden im Emailpostfach und am Telefon abspielte.
Was mich dabei immer wieder amüsiert sind die ganzen Händleremails die anscheinend wirklich meinen irgendein Mensch reagiert auf die teilweise dreisten Emails – aber anscheinend gibt es auch dafür einen „Markt“ sonst würden sie ihre Taktik ja irgendwann überdenken oder verändern… Auch die Händler die zum Telefon griffen und mir versuchten klar zu machen, dass das Fahrzeug maximal zur Hälfte des ausgeschriebenen Preises verkaufbar wäre und sie mir gleich einen Kaufvertrag schicken würden, ließen mich eher kalt. Toll war, dass sich auch mehrere Privatpersonen innerhalb von kürzester Zeit per Telefon meldeten und sage und schreibe DREI Stunden nachdem das Fahrzeug online war, war die erste Privatperson vor Ort und nahm das Fahrzeug nach kurzer Verhandlung sofort mit!
Was also für Neuwagenverkäufer eher die „saure Gurkenzeit“ ist, kann und ist anscheinend für den Privatmann beim Autoverkaufen genau die richtige Zeit. Dieses antizyklische Denken hat sich zwar bei uns noch nicht rumgeschwiegen, allerdings den Cousin meiner Frau (und mich) freut´s – ich hab wieder im Familienkreis meine Autokompetenz „eindrucksvoll“ untermauert und sowas kann für den Familienfrieden mehr Wert sein wie die tollste Weihnachtsgans!
Nachdem nicht alle Gebrauchtwagen Selbstläufer sind, möchte ich fragen, um welches Fabrikat mit welchen Daten es sich gehandelt hat.
Naja ich finde so richtig Lust auf den Autokauf bekommt man bei gutem Wetter, weil man ja auch lieber dann rumfährt, zumindest bei mir ist dies der Fall. Ich würde im Winter eher ein Auto aus Not kaufen, als im Muss.