Der Markt für E-Autos kommt ganz allmählich in Schwung. Fuhren im Jahr 2006 nur etwa 2.000 Stromer auf Deutschlands Straßen, so sind es 2018 bereits mehr als 50.000. Gemessen an der Gesamtzahl der PKW, die in diesem Land bei etwa 46,5 Millionen liegt, stellt dies zwar noch eine recht geringe Menge dar, doch scheint der Aufwärtstrends nicht mehr zu stoppen.
Es gibt viele verschiedene Gründe, sich mit einem E-Auto einzudecken, die staatliche finanzielle Förderung gehört ganz gewiss dazu, ebenso wie die Hoffnung, in den künftigen Umweltzonen der Großstädte weiter unbegrenzt herumkurven zu dürfen. Der Umweltaspekt steht ebenfalls häufig im Fokus der Kaufentscheidung, denn das gute Gewissen, keine giftigen Abgase mehr in die Luft zu blasen, scheint doch einiges wert. Und natürlich wäre da noch der Applaus für vorbildlich ökogerechtes Verhalten, den sich der frischgebackene Stromer-Besitzer einheimsen möchte. Die Nachbarn werden staunen, Freunde und Bekannten werden gewisse viele Fragen stellen. Die Technik ist zwar insgesamt nicht mehr ganz neu, denn wirklich jeder hat bereits etwas davon gehört – doch die aktuellen Entwicklungen verzeichnen einen rasanten Fortschritt! Der gesamte Bekanntenkreis möchte sicher gern wissen, wie weit eine Tankladung den rasanten neuen Flitzer trägt und wie sich die superleise Akustik im Inneren tatsächlich anfühlt. Es lässt sich also kaum verleugnen, dass so ein E-Auto durchaus einen gewissen Wert als Statussymbol besitzt, vor allem dann, wenn es sich um ein Modell der inzwischen berüchtigten Marke Tesla handelt. Warum auch nicht? Ein bisschen Angeberei ist schließlich erlaubt!
Auch die Promis dieser Welt haben vielleicht genau deshalb das E-Auto längst für sich entdeckt. Jennifer Garner und Ben Affleck wurden letztens dabei beobachtet, wie sie im Anschluss an ihr Fitnesstraining gemeinsam in ihren schnittigen Tesla stiegen, und auch Altstar Harrison Ford setzt seit 2015 auf diese zukunftsträchtige Marke. Er entschied sich für das Model S, eine stromlinienförmige Limousine, die innerhalb von 2,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt – und das vollelektrisch! Ein weiterer überzeugter Fan des Telsa Model S ist das Poker-Ass Daniel Negreanu, der es in vollen Zügen genießt, seinen lärmfreien Wagen regelmäßig auszuführen. Der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz verdingt sich als VW-Markenbotschafter, er verlor während einer Präsentation sein Herz an einen XL-1, der in der Dieselversion auf 100 km nur 0,8 Liter verbraucht. Entsprechend genügsam präsentiert sich auch das 20-kW-Elektromodell! Leider kostet jedes einzelne Fahrzeug mehr als 100.000 Euro, nur etwa 200 von ihnen verließen bisher das Werk. Sicher ließen sich noch sehr viel mehr VIPs aufzählen, die elektrisch über die Straßen düsen, doch kehren wir besser zurück zum ganz normalen Alltag.
Worauf sollte ich beim Kauf meines ersten E-Autos achten? Diese Frage drängt sich automatisch in den Vordergrund, wenn es um das sinnvolle Befüllen der eigenen Garage geht. Zuerst einmal wären da die Kosten, die sich, wie wir oben gesehen haben, durchaus läppern können. Es geht aber auch deutlich günstiger als 100.000 Euro, der VW e-Golf kostet beispielsweise knapp 36.000 Euro. Das ist immer noch ein paar tausend Euro teurer als ein Verbrenner derselben Klasse, weil die aktuellen Lithium-Ionen-Speicher einfach noch recht hochpreisig sind. Das wird sich aber innerhalb der nächsten sieben Jahre wahrscheinlich erledigt haben, denn in dieser Zeitspanne rechnen Experten mit einem eklatanten Preissturz. Wer also beim Kauf möglichst günstig davonkommen möchte, wartet noch ein paar Jährchen ab, bis dahin hat sich bestimmt auch in Sachen Infrastruktur einiges getan. Die Alternative lautet, auf eine Leasing-Batterie zurückzugreifen: Dieser Schachzug lohnt sich hauptsächlich für Autokäufer, die ihren Wagen nach ein paar Jahren ohnehin wieder wechseln möchten. Aber egal wie hoch die Akku-Kosten auch immer sind: An der Stromkapazität zu sparen, bedeutet die Kilometer-Reichweite eklatant zu verringern. Mit der Zeit lässt die Leistungsfähigkeit der Batterie ohnehin allmählich nach, nach etwa acht Jahren sind durchschnittlich nur noch 60 % der vorherigen Kapazität vorhanden. Wer mit seinem Auto eine tägliche Strecke von 150 km zu bewältigen hat, sollte also besser einen Akku einkaufen bzw. mieten, der mindestens 40 % mehr »draufhat«, und dabei besser auch noch gewisse Leistungsschwankungen einplanen.
Kleiner Tipp am Rande: Stolze E-Auto-Besitzer, die eine eigene Garage oder zumindest ein Carport besitzen, sollten über die Installation einer Wallbox zum bequemen Aufladen des neuen Flitzers nachdenken. Der Starkstromanschluss kostet ungefähr zwischen 1000 und 2000 Euro, er sorgt aber dafür, dass der Wagen so schnell wie möglich wieder einsatzbereit wird. Haushaltssteckdosen sind einfach viel zu schnell überlastet, ihre Nutzung bringt zudem ewig lange Ladezeiten mit sich.
Titelbild by moerschy (Author), CC0 Creative Commons (Licence)
Photo by jurvetson (Steve Jurvetson) (Author), CC BY 2.0 (Licence)
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