Der Gebietsverkäufer oder Verkäufer im Außendienst verkauft im Automobilvertrieb meistens Neuwagen (manche Automarken gehen zwar mittlerweile auch hier den Weg diese Nische zu besetzen, allerdings derzeit noch ohne durchschlagendes Konzept). Das wichtigste für einen Gebietsverkäufer ist, wie könnte es anders sein, sein Gebiet! Und genau hier ist es für sie von absolut eklatanter Bedeutung WELCHES GEBIET sie betreuen sollen. Lassen sie sich absolut detailiert das vakante Gebiet erklären. Nur fundierte Fakten können Ihnen bei der Auswahl helfen – lassen sie sich nicht von irgendwelchen Phrasen, holen Versprechungen oder sonstigem leiten – halten sie sich strikt an Helmut Markwort: Fakten, Fakten, Fakten – das zählt! Hier mal ein paar wichtige Fragen die sie unbedingt vor (!) ihrer Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag klären sollten:

wichtige Fragen für zukünftige Gebietsverkäufer:

Welche Kaufkraft hat dieses Gebiet? -> hier hilft Ihnen auch neben den üblichen Statistiken ein direkter Besuch, eine Durchfahrt durch Ihr Gebiet sowohl am Tag, als auch am Abend. Wieviele Fahrzeuge sind in den letzten Jahren in dieses Gebiet verkauft worden, wie viele davon sind Flotten- bzw. Großkunden. Wie hoch ist der Gewerbeanteil in Ihrem Gebiet (denn nur die Gewerbekunden können sie direkt aquirieren). Welche Veranstaltungen gibt es in Ihrem Gebiet um an neue Privat-Kunden zu kommen (Autoschau bzw. Autoausstellung, Sportevents etc.). Wieviele Verkäufer haben sich in den letzten Jahren in dem Gebiet versucht? Warum ist dieses Gebiet vakant? Was hat den Verkäufer bewogen dieses Gebiet zu verlassen (hier kommen meistens nur leere Worthülsen, deswegen sollten sie sich die Verkäuferstatistik des Gebietes mal kurz vorlegen lassen). Welche Struktur hat die Kundenkartei (gepflegt, ungepflegt, Sortierung A-, B-, C-Kunden). Welche Stückzahlen hat der Vertrieb für dieses Jahr in dem vakanten Gebiet prognostiziert? Gibt es Fremdmarken-Händler die überproportional stark in dem Gebiet einliefern – wenn ja, warum?

aus der Praxis für sie aufbereitet:

Wie weit ist die nächste Werkstatt, der nächste Servicestützpunkt der vermeintlich in Zukunft zu verkaufenden Marke entfernt – und wie und mit wem arbeitet der Stützpunkt im Thema Neuwagenkauf zusammen? Ist das Gebiet ein reines „Schlafgebiet“ also im Einzugsbereich von großen Städten z.B. die Rand- bzw. Aussenbezirke? Wie ist der Aussendienst organisiert? Welche Strukturen gibt es? Wohin muss ein Fahrzeug für eine Gebrauchtwagen-Bewertung verbracht werden? Sind sie bereit auch unter Tags abends zu arbeiten um vor Ort zuhause beim Kunden Beratungen durchzuführen? Nur wenn Sie alle diese Fragen beantworten können – und wenn ihnen all diese Fragen beantwortet werden, nur dann können sie für sich selbst die Möglichkeit abwägen Gebietsverkäufer zu werden.

Fazit:

Der Gebietsverkäufer benötigt am längsten um effektiv von seinen verkauften Fahrzeugen leben zu können. Er hat natürlich bedingt durch die Gebietsarbeit auf Dauer sicherlich die treuesten Kunden (wobei Loyalität heutzutage nicht mehr überbewertet werden sollte) – allerdings gilt es eine lange Periode durchzuhalten um dann nach der langen Dürrephase endlich die Früchte ernten zu können. Seien sie sich bewusst das kurzfristig maximal Achtungserfolge kommen werden und sie mindestens drei Jahre intensive Gebietsarbeit leisten müssen um davon leben zu können. Auch hier gilt: Lassen sie sich durch ein Festgehalt diese lange Phase absichern