Die Reisetaschen sind gepackt, jetzt muss nur noch alles in den Kofferraum passen! Leichter gesagt als getan. Ich habe noch genau in Erinnerung, wie ich viel zu oft versucht habe, mit Müh und Not das Gepäck in den Laderaum zu quetschen und dann irgendwie die Kofferraumtür geschlossen zu bekommen. Irgendwann habe ich nach einer Lösung für dieses Problem gesucht, zumal es nicht gerade zur Verkehrssicherheit beiträgt, wenn das Gepäck bis unters Dach gestapelt wird. Warum sich also nicht um eine Alternative kümmern?
Inzwischen nutze ich für Reisen mit etwas mehr Gepäck meist eine Dachbox. Doch bevor man sich die Box, Grundträger und das passende Zubehör kauft, kann man sich das Ganze auch erstmal probeweise mieten und dann überlegen, ob sich eine Anschaffung lohnt. Doch zunächst sollte man überprüfen, welche maximale Dachlast eigentlich für das eigene Auto erlaubt ist. Erst dann kann man nach einer geeigneten Dachbox suchen. Voraussetzung für die Montage ist ein passender Grundträger, dessen Größe sowohl zum Dach als auch zur Box passt. Dieser lässt sich in der Regel an der Regenrinne, der Dachreling oder an speziell vom Autohersteller angebrachten Befestigungspunkten montieren – und auf den Grundträger befestigt man dann die Dachbox.
Wenn die Box erstmal angebracht ist, gilt es beim Packen einiges zu beachten: Wie bei der Beladung des Kofferraums gehören auch in der Dachbox die schweren Sachen nach unten und die leichten nach oben. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Veränderungen der Fahreigenschaften durch das zusätzliche Gepäck in der Dachbox. Das Fahrzeug lenkt sich anders, der Luftwiderstand ist höher und man muss darauf achten, ob der Wagen mit der Dachbox auch tatsächlich in das angepeilte Parkhaus passt.
Doch bei Reisen mit der ganzen Familie oder wenn man etwas mehr Gepäck in den Urlaub mitnimmt (zum Beispiel spezielle Kletter- oder Tauchausrüstung), reicht auch eine Dachbox nicht mehr aus und ein Anhänger muss her. Bevor man sich im Internet bei Anbietern wie beispielsweise Bertelshofer nach einer Anhängerkupplung umsieht, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Denn nur wenn der Fahrzeughersteller eine Anhänge- und Stützlast für das eigene Fahrzeug freigegeben hat, darf eine Anhängerkupplung genutzt werden (Angaben dazu findet man in der Zulassungsbescheinigung bzw. dem Fahrzeugschein oder -brief). Weiterhin gibt es Unterschiede zwischen den Kupplungen. Es gibt starre, abnehmbare und schwenkbare Anhängerkupplungen. Die letzten beiden Versionen sind besonders praktisch. Denn wenn man gerade keinen Anhänger benötigt, kann man die Kupplung ganz einfach abmontieren bzw. einschwenken. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass der Verschleiß der Verbindung zwischen Kupplungshals und Anhängebock bei einer abnehmbaren Anhängerkupplung deutlich höher ist. Wer sich für eine Anhängerkupplung entschieden hat, sollte darauf achten, dass die Vorrichtung des Autos über ausreichend Stabilität verfügt, die Motorkühlung ausreichend und die Autobremse stark genug ist, damit das Auto für das zusätzliche Gewicht gewappnet ist.
Auch die Führerscheinklasse spielt eine wichtige Rolle beim Führen eines Fahrzeugs mit Anhänger. Mit einem seit 2013 gültigen B-Führerschein dürfen Fahrzeugführer nur leichte Anhänger mit einem Gesamtgewicht von 750 Kilogramm fahren. Wer mit einem Anhänger von bis zu 4250 Kilogramm unterwegs ist, sollte mindestens die Führerscheinklasse B96 besitzen, mit der Klasse BE ist man hingegen auf jeden Fall auf der sicheren Seite, denn hier dürfen die Anhänger bis zu 3,5 Tonnen schwer sein. Das sollte selbst für den längsten Urlaub reichen.
Weiterhin müssen Verkehrsteilnehmer, die mit Anhänger unterwegs sind, sich an bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzungen halten.
Für welche Kupplung und welchen Anhänger man sich auch entscheidet, ich empfehle, für die Montage immer einen Fachmann zu beauftragen. So kann nichts schief gehen und dem Urlaub steht nichts mehr im Weg.
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